Samstag, 6. April 2013

4. April 2013 - Baños

Am späteren Nachmittag komme ich in Baños an. Zuvor musste ich mittels Taxi ans südliche Ende von Quito fahren, wo sämtliche Busse in Richtung Süden (irgendwie logisch, oder?) abfahren. In diesem Bus sitze ich, wie es der Zufall wieder einmal will, neben einer Schweizerin. Der Busfahrer will unbedingt, dass auch sie (zu ihrer Sicherheit) ihren Rucksack im abschliessbaren Gepäckfach unterhalb der Passagierkabine verstaut. Sie will dies aber partout nicht und versucht ihm zu erklären, dass sie dort keine Kontrolle über das Gepäck und damit über ihren Pass, Laptop und alle anderen Wertsachen habe. Der Busfahrer entgegnet, dass in der Passagierkabine selbst aber immer wieder gestohlen werde. Irgendwann resigniert er und schärft ihr ein, dass es ja schliesslich ihre Wertsachen seien und sie die Verantwortung dafür trage. Alle sind zufrieden.

Im Hostel angekommen, realisiere ich, dass auch eine Schweizerin neben mir im Dorm schläft! Zumindest Kolumbien und Ecuador scheinen also voller Schweizer zu sein. Es erstaunt mich immer wieder, dass man "uns" überall auf der Welt antrifft, obwohl es nur rund 4 Millionen von uns gibt (Deutschsschweizer). Ansonsten suche ich aber für einmal keinen Kontakt zu anderen Touristen. Baños (Wikipedia Baños) ist ein wichtiger touristischer Stützpfeiler Ecuadors und befindet sich ziemlich genau in der Mitte des Landes (sprich im Gebirge). Die Hauptattraktionen sind einerseits Adventure Sports (ähnlich San Gil in Kolumbien) und andererseits die Thermalquellen. Auf beides habe ich keine Lust, und das Regenwetter trägt auch nicht wirklich zu meiner Laune bei. Nach meiner Ankunft sehe ich im Reiseführer, dass Baños über diverse ausländische Restaurants verfügt, was nach mittlerweile drei Monaten geprägt von "Fleisch mit Reis und Kartoffeln" in verschiedensten Variationen ein Segen ist. Als ich dann noch sehe, dass es tatsächlich auch ein Schweizer Restaurant gibt, ist mein Leben kurzfristig perfekt. So geniesse ich den Abend also bei einem grünen Salat und Capuns (Wikipedia Capuns) - mitten in Ecuador. Auch am nächsten Tag ist das Wetter nach wie vor grenzwertig, und die schöne Berglandschaft ist in den Regenwolken versteckt. Wiederum habe ich so nicht wirklich Lust, etwas zu unternehmen, und so wird es ein Tag zum Faulenzen. Ein paar Bilder habe ich dennoch gemacht:

Baños, typische Strasse

Der kleine Park in der Ortsmitte

Innenhof der Kathedrale

Auch heute schlage ich mir den Bauch mit europäischen Gerichten voll, was für ein Genuss! Wenn ich ein paar Dinge aufzählen müsste, die mir hier fehlen, dann würde das Essen (ganz im Gegensatz zu Ferien in Asien) definitiv dazugehören. Ansonsten plane ich meine morgige Weiterreise nach Guayaquil, wo ich meine Gymi-Kollegin Patricia treffen werde. Mein Bus wird Baños um halb 8 Uhr morgens verlassen, was ein frühes ins Bett gehen völlig legitim macht.

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