Freitag, 19. April 2013

15.-18. April 2013 - Cuenca

Cuenca (Wikipedia Cuenca) ist mit circa 350'000 Einwohnern Ecuadors drittgrösste Stadt, deren historisches Zentrum, wie jenes von Quito auch, UNESCO Weltkulturerbe ist. Nebst ein paar grossen Kathedralen und der Altstadt im Allgemeinen gibt es eigentlich nicht viel zu sehen. Cuenca ist aber für Touristen ein beliebtes Ziel, um in Ecuador vor der Weiterreise nach Peru noch einmal innezuhalten.

Hier treffe ich einen Engländer, welchen ich in Medellín kennengelernt habe. Wir leben in einem erst drei Tage alten Hostel, welches von jungen Schweizern geführt wird. Obwohl noch so jung, ist das Hostel bereits fast ausgebucht; und zwar beherbergt es fast ausschliesslich Schweizer! Im Restaurant gibt es Rösti, und zum im Preis inbegriffenen Morgenessen gibt es auf Wunsch eine "Heisse Schoggi". Schweizer Werte werden hier gross geschrieben: Zuverlässigkeit (für einmal in Südamerika funktioniert es "einfach so"), Freundlichkeit und Sauberkeit. Die Atmosphäre stimmt eindeutig, und man fühlt sich zumindest als Schweizer sofot zu Hause. Ein gutes Gefühl nach dreieinhalb Monaten Abwesenheit. Irgendwie ist man mit seiner Heimat halt doch verwurzelt.

Zugegeben, viel unternehme ich nicht mehr in Cuenca. Wir beschäftigen uns hauptsächlich damit, in einem anderen Hostel Xbox zu spielen und über alte Zeiten zu diskutieren, sowie uns über kürzlich Geschehenes auszutauschen. Am ersten Abend unterhalte ich mich noch mit einem Holländer, welcher über Reisemüdigkeit klagt. Ich bin mit ihm absolut einverstanden, ab einem gewissen Punkt ist die Luft einfach draussen. Man will nicht mehr möglichst viele (oberflächliche) Bekanntschaften machen und irgendwann will man auch nicht mehr alles abklappern, was einem vom Reiseführer als Must See empfohlen wird. Wir bemitleiden uns gegenseitig. Ich weiss, für die Leserschaft klingt dies jetzt wahrscheinlich total unverständlich. Da geht einer für ein halbes Jahr nach Südamerika, weg von Arbeit und sämtlichen Verpflichtungen - und beklagt sich noch darüber! Insgesamt tut die Diskussion jedoch sehr gut, denn so weiss ich, dass ich nicht der Einzige bin, der mittlerweile das Reisefieber ein bisschen verloren hat. Nach zwei Tagen stösst auch noch ein zweiter Engländer zu uns, mit welchem ich bereits in Taganga und Medellín unterwegs war.

Der Vollständigkeit halber aber doch noch diese Bilder:





Mit Ecuador habe ich irgendwie abgeschlossen. Das Land hätte ich auf meiner Reise problemlos auslassen können, dafür gebe ich aber nicht (nur) ihm die Schuld. Einerseits wurde ich sicherlich von Kolumbien verwöhnt (dies sagen die Meisten, welche die gleiche Reiseroute absolvieren), andererseits hat mich Ecuador seit dem ersten Tag nie richtig "gepackt". Ich habe zwar auch hier interessante Dinge erlebt, ich bin ja schliesslich beinahe ertrunken, ins Schwärmen bin ich aber nie geraten. Vielleicht ist es auch nur die Reisemüdigkeit, welche ich oben schon dargelegt habe. Wie auch immer, ich beende mein kurzes Gastspiel und setze mich eines Abends in den Nachtbus nach Máncora. Peru, here I come!

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