Unmittelbar nach ihrer Ankunft begeben wir uns also mit dem Taxi zum Busbahnhof. Zu meinem Erstaunen fällt mir auf, dass sich 90% der Leute mir gegenüber plötzlich eher unfreundlich und abweisend verhalten. Beispielsweise wird eine von mir freundlich vorgetragene Bitte, mir eine 50'000er Note zu wechseln, damit ich auf die Gebühr für die Toilette bezahlen kann, abgelehnt. Auch Silvia wird eher schlecht als recht behandelt, und man will uns nicht wirklich entgegenkommen oder helfen. Nach längerem Überlegen wird uns klar, dass es sich hierbei nur um eines handeln kann; Eifersucht! Wir beide sind offensichtlich nicht von hier und haben zudem, so macht es für die Leute zumindest den Anschein, eine(n) europäische(n) Partner(in), welche(r) Aufsehen erregt. Für die sehr eifersüchtige Kultur hier ist das offenbar zu viel des Guten... Irgendwie ist es ganz amüsant ;-)
Irgendwann fahren wir dem Bus nach Salento (Wikipedia Salento), ein Kolonialstädtchen in der Zona cafetera. Das dort zwei Wochen im Voraus (während Ostern ist in Südamerika alles ausgebucht) reservierte Zimmer entpuppt sich als ganzes Haus inklusive Küche und Wohnzimmer:
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| Unterkunft (Plantation House) in Salento |
Es wird aber relativ schnell dunkel und so bleibt uns vom Donnerstag nicht viel mehr als ein abendlicher Rundgang und ein Nachtessen. Wie man für die Zubereitung eines Cuba Libre (Coca-Cola und Rum...) allerdings 45 Minuten benötigen kann, ist mir heute noch nicht klar...
Am nächsten Morgen, aufgrund der sechsstündigen Busfahrt nach Medellín bleibt uns nicht allzu viel Zeit, machen wir noch einmal einen, diesmal etwas ausgedehnteren Stadtrundgang:
Die drei Tage vergehen sprichwörtlich wie im Fluge und plötzlich ist es bereits Zeit, um ein Taxi zum Flughafen zu nehmen. Mit gemischten Gefühlen steige ich in die Maschine nach Quito. Ich will nicht wirklich weg von Kolumbien, zu viele gute Erinnerungen habe ich an dieses wunder- und zugleich sonderbare Land. Ich wurde in der Hauptstadt von einem Stier verfolgt, war für mehrere Stunden bei Regen mitten im Nirgendwo gestrandet, lebte vier Tage im Dschungel und erlebte traumhafte Postkartenstrände in verwüstetem Zustand - und trotzdem würde ich keinen der letzten neunzig Tage hergeben wollen.
Um es mit den Worten des Terminators auszudrücken: I'll be back!

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