"Cali is Colombia right in your face."
So drückt es der
Lonely Planet aus - und wie recht er doch damit hat! Heiss, hektisch und ein kleines bisschen gefährlich.
Cali (
Wikipedia Cali) ist Kolumbiens drittgrösste Stadt und beheimtatet rund 2.5 Millionen Menschen. Die Welthauptstadt des
Salsa, des lateinamerikanischen Tanz- und Musikstils, lässt im wahrsten Sinne des Wortes keinen kalt. Zu hektisch ist das emsige Treiben in der ganzen Stadt, zu sehen gibt in touristischer Hinsicht aber relativ wenig. Dafür ist
Cali die wahrscheinlich representativste Grossstadt Kolumbiens und entspricht ziemlich genau den Vorstellungen, welche ich vor meiner Ankunft in Kolumbien hatte.
Ehrlich gesagt sind es eher ruhige fünf Tage, welche ich hier verbringe. Zu hektisch ist die Atmosphäre für mich, um ihr den ganzen Tag ausgesetzt zu sein. Zu heiss ist es, um mich von meiner Hängematte im Garten des Hostels zu trennen. Wenn das Thermometer einmal nicht an der 30-Grad Grenze kratzt, regnet es sintflutartig. Leider bekommt dies auch mein Bett im Schlafsaal zu spüren, das Dach ist nicht ganz dicht. Der schweizer Hostelinhaber verspricht mir zwar, das Problem so schnell wie möglich beheben zu lassen, aber wir wissen ja beide, wo wir sind. Kolumbien halt! Also tue ich mir selber einen Gefallen und gönne mir für den Rest meines Aufenthalts ein Einzelzimmer. Mittlerweile ist es bereits ein komisches Gefühl, nachts einen ganzen Raum für sich alleine zu haben und ihn nicht mit wildfremden Menschen zu teilen. Wie im Militär ;-)
Nebst mehreren Stadspaziergängen und dem Besuch des Zoos unternehme ich für einmal rein gar nichts. Irgendwie ist die Luft bei mir langsam draussen und nachdem ich nun bereits über fünf Wochen in Kolumbien auf Achse bin, legt sich die freudige Aufregung auf neue Orte ein wenig. Meist bestehen die Sehenswürdigkeiten aus gigantischen Kathedralen und Museen aus Zeiten vor der spanischen Eroberung. Obwohl mir das Entdecken einer neuen Stadt nach wie vor viel Spass bereitet, konzentriere ich mich mittlerweile mehr auf die Atmosphäre und das Beobachten der Bevölkerung, als auf das Abklappern von touristischen Sehenswürdigkeiten. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich mit der Einreise in ein neues Land wieder ein wenig Wind in die Segel kriege!
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| Plaza de Caicedo |
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| Cali Streetlife |
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| Theater |
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| Habe ich schon erwähnt, wie hektisch es in der Stadt zu und her geht? |
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| Ihr ist es anscheinend nicht zu heiss... |
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| ...ihnen aber schon! |
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| What's up? |
Wie gesagt, mehr gibt es bildtechnisch nicht zu zeigen, und das permanente Gewusel in der Stadt ist schwer zu beschreiben.
In den Ausgang bin ich lediglich am ersten Abend mit einer Gruppe Engländer gegangen. Als wir, vor allem mein blonder Kollege, dort aber von sämtlichen Kellnerinnen
begrabscht bezirzt werden, damit wir auch ganz sicher ihr Lokal und kein anderes betreten, verliere zumindest ich ein bisschen das Interesse am Nachtleben. Als wir am nächsten Abend eine Gruppe Architektur-Studenten aus
Bogotá treffen, welche hier eine Fallstudie über Städteplanung absolvieren (müssen), ist das Programm der nächsten Abende besiegelt; man bleibt im Hostel und
betrinkt sich verbringt eine gemütliche Zeit.
Am Freitag merke ich, dass ich langsam träge werde und das Hostel gar nicht mehr verlassen möchte. Höchste Zeit also, um am nächsten Tag zu verschwinden!
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